Binaural Beats
Binaural Beats (binaural: lat. mit beiden Ohren) sind eine akustische Täuschung, die wahrgenommen wird, wenn beiden Ohren Schall mit leicht unterschiedlicher Frequenz zugeführt wird. Anders als Schwebungen entstehen binaurale Beats nicht durch Überlagerung von Schallwellen im Ohr, sondern im Gehirn. Man nimmt an, dass dieser Ton im Stammhirn erzeugt wird, im Nucleus olivaris superior, wo das Zentrum für räumliches Hören liegt.
Um einen Beat wahrnehmen zu können, müssen die Trägerfrequenzen unterhalb von 1500 Hz liegen. Der Unterschied zwischen den Frequenzen für das linke und rechte Ohr darf nicht größer sein als 30 Hz, da ansonsten zwei verschiedene Töne gehört werden.
Beispiel
Hört man auf dem linken Ohr eine Frequenz von 440 Hz und auf dem rechten Ohr eine von 430 Hz, so wird im Gehirn ein Ton mit der mittleren Frequenz von 435 Hz erzeugt. Ähnlich wie bei einer Schwebung wird dabei ein pulsierender Ton wahrgenommen, der binaurale Beat. Die Frequenz, mit der dieser pulsiert, ist gerade die Differenz der beiden ursprünglichen Frequenzen, in diesem Beispiel also 10 Hz.
Das Interesse an binauralen Beats lässt sich in drei Kategorien einteilen:
Sie dienen in der Neurophysiologie zur Erforschung des Hörsinns.
Neurophysiologisch wird auch ihr Einfluss auf die Vorgänge im Gehirn erforscht.
Sie werden bei bestimmten Methoden eingesetzt mit dem Ziel, die Gehirnwellen zu stimulieren, um Entspannung, Schlaf, Meditation oder Konzentration zu fördern.
Den Entstehungsort der binauralen Beats vermuten Forscher im Nucleus olivaris superior, einem Teil des Hirnstamms. Der Nucleus olivaris superior ist Teil der Hörbahn. Seine Neuronen sind an der Lokalisation von Schallquellen beteiligt, in dem sie Laufzeit- und Pegelunterschiede zwischen beiden Ohren auswerten.
Binaurale Beats können Einfluss auf Hirnwellen haben und auch jene Bereiche des Gehirns stimulieren, die nicht mit dem Hören verknüpft sind. Messbare Effekte wurden bislang nur vereinzelt festgestellt.
Mit Hilfe der Elektroenzephalografie können verschiedenen Bewusstseinszuständen unterschiedliche Frequenzbänder der elektrischenImpulse im Gehirn zugeordnet werden. So zeigen die Hirnströme eines schlafenden Menschen andere Frequenzen als im Wachzustand. Die meisten dieser Frequenzen liegen unterhalb der Wahrnehmungsgrenze des Hörsinns von ca. 20 Hz, können also nicht direkt wahrgenommen oder beeinflusstwerden. Mit Hilfe von binauralen Beats können solche Frequenzen jedoch virtuell im Hirn erzeugt werden.
Je nachdem welcher Bewusstseinszustand erreicht werden soll, wird dem Gehirn dabei einer der fünf neurologisch relevanten Frequenzbereiche angeboten. Wie EEG-Messungen gezeigt haben, wird das Gehirn veranlasst, sich dieser angebotenen Frequenz anzunähern. Der Prozess der Annäherung der vorherrschenden Hirnwellenfrequenz an die von außen zugeführte Frequenz wird Entrainment genannt. Das Entrainment ist effektiver, wenn die wahrgenommene Frequenz der binauralen Beats nahe der vorherrschenden Hirnfrequenz liegt (tagsüber rund 20 Hz) und dann z.B. für einen entspannten Zustand langsam gesenkt wird.
Viele Menschen empfinden den Klang purer Sinustöne als unangenehm, daher werden die binauralen Beats meist in Trägersounds wie Naturgeräusche oder harmonische Kompositionen eingebettet.
Binaurale Beats werden zur Tiefenentspannung bei der Hemi-Sync-Methodeund bei Mindmachines eingesetzt.
Ich habe für das Omniatherapie-Konzept anfangs wav-Dateien erstellt, bei denen „Binaural Beats“ mit unterschiedlichen Frequenzen hintereinander „geschnitten“ wurden, erst 1 Minute mit 20 Hz, dann 1 Minute mit 19 Hz bis runter auf 7 Hz. Bis zur Frequenz von 7 Hz wurden also 13 Minuten vorab abgespielt. Unterlegt waren diese „Binaural Beats“ mit entspannender Meditationsmusik, alternativ auch mit Naturgeräuschen, so dass die einzelnen Sinustöne nicht unangenehm wurden. Die Frequenz von 7 Hz wurde dann dauerhaft beibehalten, jedoch leiser abgespielt. Später habe ich mit Mindmachines mit Biofeedback-Sensor gearbeitet.
Wichtig ist, dass man für das Abspielen dieser wav-Dateien hochwertige, geschlossene Kopfhörer einsetzt, damit möglichst alle Umgebungsgeräusche abgeschnitten bzw. zumindest reduziert sind.